Erste gesamtdeutsche Normierung und spezifische Validitätsaspekte des Gießen-Tests

Abstract
Zusammenfassung: Der Gießen-Test wurde erstmals an einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung im November 1994 in den alten und neuen Bundesländern normiert. Die Normwerte der Skalen und Items werden mitgeteilt, auch geschlechtsgetrennt und nach Altersgruppen. Die Geschlechts-, Alters- und Wohnsitzabhängigkeit (Ost/West) der GT-Skalenwerte werden beschrieben und diskutiert. Weiterhin werden die Korrelationen der GT-Skalen mit den parallel erhobenen Skalen des Fragebogens zum erinnerten elterlichen Erziehungsverhalten (FEE) und des Inventars zur Erfassung interpersonaler Probleme (IIP) beschrieben. Beim FEE zeigen die erinnerte Ablehnung und mangelnde emotionale Wärme durch Vater und Mutter deutliche Beziehungen zu negativer sozialer Resonanz, Verschlossenheit und sozialer Impotenz. Die Korrelationen mit dem IIP belegen einen deutlichen interpersonalen Gehalt der GT-Skalen «Soziale Resonanz», «Dominanz», «Grundstimmung», «Offenheit» und «Soziale Potenz».