Clinical and theoretical aspects of head movement dependent oscillopsia (HMDO)

Abstract
Head movement-dependent oscillopsia (HMDO) with peripheral vestibular, brainstem and cerebellar lesions is reviewed. The differentiation of this kind of oscillopsia is based mainly on clinical grounds. HMDO with bilateral abolition of caloric responses, and in the absence of disease of the central nervous system, is due to bilateral vestibular disease. HMDO in patients with internuclear ophthalmoplegia and other brainstem signs is probably due to a lesion of VOR pathways in or near the medial longitudinal fasciculus. The occurrence of HMDO with ataxia of gait and cerebellar eye movement disorders (rebound nystagmus, flutter-like oscillations), in the absence of brainstem lesions (medial longitudinal fasciculus), is clinical evidence for HMDO due to a cerebellar lesion. An attempt is made to associate the different kinds of oscillopsia with current knowledge of the vestibulo-ocular reflexes. Unter kopfbewegungsabhängiger Oszillopsie versteht man Scheinbewegungen der Umwelt während Kopfbewegungen. Ursache ist eine Funktionsstörung der vestibulo-okulären Reflexe. Dies hat eine mangelhafte Stabilisierung der Augen in Richtung auf das fixierte Objekt zur Folge, da bei rascheren Kopfbewegungen die visuellen Fixationsreflexe allein nicht ausreichen zur Blickstabilisierung. Patienten mit kopfbewegungsabhängiger Oszillopsie sind vor allem beim Gehen, aber auch beim Fahren auf holperigen Straßen stark behindert, da alles auf und ab oder hin und her tanzt, je nachdem der Kopf mehr vertikal oder mehr horizontal erschüttert wird. Am häufigsten kommt es nach beidseitigem Labyrinth- oder Nervus-vestibularis-Ausfall zu kopfbewegungsabhängiger Oszillopsie (Streptomycin u.ä. ototoxische Medikamente, operative Eingriffe). Aber auch Erkrankungen im Bereich der vestibulo-okulären Verbindungen im Hirnstamm und im Kleinhirn (Vestibulo- oder Archicerebellum) führen zu kopfbewegungsabhängiger Oszillopsie. Zur Lokalisierung solcher Läsionen können zusätzliche blickmotorische Störungen bei Hirnstamm- (internukleäre Ophthalmoplegie) oder Kleinhirn- (Rebound-Nystagmus usw.) Erkrankungen beigezogen werden. Besonderheiten der kopfbewegungsabhängigen Oszillopsie bei zentralnervösen Störungen sowie deren theoretischen Implikationen werden besprochen.