Abstract
Böden im Einsickerungsbereich von schadstoffbelastetem Stammabflußwasser in Buchenaltbeständen sind häufig extrem versauert und mit Schwermetallen belastet. Auf derartig verändertem Bodenmaterial aus dem Wienerwald gezogene Buchen‐ und Bergahornpflanzen wachsen schlecht, zeigen charakteristische Wurzelschäden und lassen Störungen des Mineralstoffhaushaltes, insbesonders exzessive Manganaufnahme, erkennen.In einem Folgeversuch wurde untersucht, ob durch Zufuhr von Kalk (CaCO3) oder halbgebranntem Dolomit (CaCO3/MgO) eine Melioration derartig degradierter Böden erreicht werden kann. Der Gefäßversuch mit Buche (Fagus sylvatica) zeigte, daß mit Anhebung der pH‐Werte des Bodensubstrates die Verfügbarkeit potentiell toxischer Metalle stark zurückging. Die Buchen wuchsen dann viel besser und zeigten keine Wurzelschäden. Besonders im Hinblick auf die Ausbildung eines stark verzweigten, feinwurzelreichen Wurzelsystems war halbgebrannter Dolomit reinem Kalk überlegen. Sowohl bei Kalkung als auch bei Anwendung von halbgebranntem Dolomit kann es durch Ionenantagonismus und Nährstoffverdünnung, als Folge verstärkter Biomassenproduktion, zu mangelhafter Ernährung mit anderen Nährstoffen kommen. Dieser Effekt ist bei der Melioration gefährdeter Buchenwaldstandorte zu beachten.