Molekülanordnungen und Kristallgitterdefekte in Fettgemischen

Abstract
Aus röntgenographischen Beugungsuntersuchungen an binären Triglyceridgemischen folgt, daß Fettgemische, deren Komponenten sich in ihrer Moleküllänge nur wenig unterscheiden, in Form von fehlerhaften Mischkristallen erstarren. Trägt man die Kristallschichtdicken der in der ß'‐Modifikation vorliegenden Gemische gegen das Mischungsverhältnis auf, dann erhält man fünf diskrete Lamellendicken. Hierbei ist der Dickenzuwachs beim Übergang einer Mischkristallform in die andere stets gleich. Zur Erklärung der Ergebnisse wird eine auf Kinkenisomerenbildung beruhende Gitterdefekttheorie diskutiert. Geht man bei den Gemischen von einer statistischen Verteilung der Moleküle aus, so läßt sich auf Grund einer hypergeometrischen Verteilung aussagen, welche zum Teil mit charakteristischen Kettenfehlern versehene Moleküle in einer bimolekularen Schicht übereinanderliegen. Mit Hilfe dieser statistischen Verteilung wird eine Abschätzung über die Zunahme an innerer Kristallenergie durch Defekte durchgeführt.

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