Der Einfluß der Schilddrüsenfunktion auf den lärmbedingten Innenohrschaden

Abstract
Guinea pigs were exposed to pure tone noise (2.7 kHz, 130 dB, 1 h) and cochlear microphonic potentials were measured after 5′ days. It is possible, to modify the resulting damage by experimentally altering the rate of metabolism by regulating the function of the thyroid gland. A hypofunction of the thyroid gland during sound exposure lessens, an overfunction aggravates the damage. This effect possibly results from the influence on the metabolism exerted by the adenylic system. This conclusion leads to new viewpoints concerning prophylaxis, therapy and metaphylaxis in cases of noise deafness. Meerschweinchen wurden mit einem Reinton (2,7 kHz, 130 dB, 1 h) beschallt und nach 5 Tagen das Mikrophonpotential gemessen. Die experimentelle Veränderung des Energiestoffwechselniveaus durch eine Steuerung der Schilddrüsenfunktion vermag den resultierenden Lärmschaden eindeutig zu beeinflussen. Eine Unterfunktion zum Zeitpunkt der Beschallung verringert, eine Überfunktion vergrößert also den Schaden. Diese Wirkung wird wahrscheinlich durch eine Beeinflussung des Energiestoffwechsels über das Adenylzyklasesystem hervorgerufen. Damit ergeben sich neue Gesichtspunkte zur Prophylaxe, Therapie und Metaphylaxe der Lärmschwerhörigkeit.