Abstract
Die nucleophile Substitution eines Halogen‐Atoms in (Tetramethylpiperidino)bordihalogeniden, tmpBX2 (XF, Cl, Br) durch Metallorganyle wird vor allem durch sterische Faktoren bestimmt. Der Ersatz eines F‐Atoms durch eine Isopropyl‐ oder (Trimethylsilyl)‐methyl‐Gruppe zu tmpB(F)R‐Verbindungen gelingt problemlos, jedoch unterbleibt die Umsetzung bei Verwendung von tmpBCl2 oder tmpBBr2. LiCHPh2 reagiert mit tmpBX2 zu tmpB(X)CHPh2; mit LiC(SiMe3)Ph2 gelingt die Substitution aber nur mit tmpBF2. Im Fall von tmpBCl2 erhält man das p‐substituierte Boran 3. Zu vergleichbaren Ergebnissen führt 9‐Lithiofluoren; man erhält die Borane 4a–c. 9‐Lithio‐9‐(trimethylsilyl)fluoren reagiert wieder nur mit tmpBF2 und liefert 4f. NMR‐Daten legen für 4a eine anti‐Stellung des Fluor‐Atoms zum 9H‐Atom der Fluorenyl‐Gruppe nahe, die durch Röntgenstrukturanalyse gesichert wurde. In 4f steht die Me3Si‐Gruppe jedoch syn zum Fluor‐Atom.