Abstract
Untersucht wurde der Einfluß fester NaCl‐Ablagerungen auf der Zunderschicht auf die Oxidation der technischen Stähle X10 CrMoV 12 1, X15 CrNiSi 20 12 und X10 CrNiSi 25 20 bei 700°C. Unabhängig von der Legierungszusammensetzung löste die Anwesenheit von NaCl(s) auf der Oberfläche voroxidierter Proben stark beschleunigtes Wachstum von Fe2O3 aus, unter Bildung voluminöser, nicht‐schützender Schichten. Unterhalb dieser Zunderschichten, auf der metallischen Matrix, wurde in allen Fällen Chlorid festgestellt. Das Oxidwachstum erfolgt nach dem Mechanismus der “aktiven Oxidation”, in dem das Chlor eine katalytische Rolle spielt. Die Anwesenheit des Chlorids an der Metall/Oxid‐Grenzfläche setzt die Haftung der Zunderschicht herab und führt zum Abplatzen bei Abkühlen auf Raumtemperatur. Die beobachteten Effekte sind unabhängig von der Legierungszusammensetzung, ausschlaggebend ist vielmehr die Dicke der Oxidschicht und damit der Diffusionsweg des gasförmigen Eisenchlorids.